7. NOVEMBER 2008 – 10. DEZEMBER 2009
Zhuang Xiao Wei, Fish on the Way, 2006
Courtesy Alexander Tutsek-Stiftung, Foto: Hans-Joachim Becker
Glass.China
Ausstellungsort
Villa
Karl-Theodor-Str. 27
80803 München
Guan Donghai, Regime, 2006
Neu in China:
Zeitgenössisches Glas
Glas wird in China seit dem Jahr 2000 als Medium in der zeitgenössischen Kunst verwendet. Eine sehr kurze Zeit im Vergleich zu den USA, Europa, Australien und Japan, wo Studioglas seit den 1960er Jahren immer mehr Verbreitung fand. Zum Zeitpunkt der Ausstellung war, von der internationalen Kunst- und Glasszene weitgehend unbemerkt, eine erste Generation Künstler*innen herangewachsen. Nach einigen Jahren des Suchens und Lernens, teilweise durch Nachahmen der westlichen Vorbilder geprägt, begannen sie eigene Sprache zu entwickeln. Spannende Eigenentwicklungen nahmen zu, die anfängliche Gesichtslosigkeit verlor sich. Sie verbanden, verschmolzen das Neue des Westens mit ihren landeseigenen Traditionen und Fertigkeiten. Inhalt, Aussage und Symbolik standen zunehmend im Vordergrund; Schönheit oder die besondere Qualität des Materials Glas wurden dagegen weniger hervorgehoben. Soziale Themen wurden sensibel angesprochen. Die Arbeiten ließen zeitgenössische Energie spüren und wurden häufig entsprechend der chinesischen Tradition historisch-kulturell verankert.
Mit Arbeiten von:
Guan Donghai
He Mei Dan
Lee Carol
Lee Ringo
Li Fubiao
Li Zhenning
Ulrike Oettinger
Sun Yi
Wang Qin
Wang Sunny
Xue Lu
Zhao Tingting
Zhuang Xiao Wei
Ulrike Ottinger, Kleine Geschäftsstraße im alten Hutong-Viertel, 1985
Neu in der Stiftung:
Fotografie
Mit der erstmaligen Präsentation von Fotoarbeiten zeigte die Stiftung auch öffentlich, dass sie zu Beginn des Jahres 2008 im Bereich Kunst ihren Stiftungszweck über Arbeiten mit dem Medium Glas hinaus erweitert hatte. Ulrike Ottinger, eine der eigenwilligsten deutschen Filmemacherinnen, war seit 1984 wiederholt in China. Glas wird in Ulrike Ottingers ausgestellten Fotoarbeiten Hinter Glas zum einen als Mittel eingesetzt, um Abgrenzung und Distanz zwischen zwei Bereichen herzustellen: innen – außen, privat – öffentlich, ich – die anderen. Gleichzeitig verbindet es. Der Betrachter sieht und erlebt durch seine Transparenz eine nächste Ebene und wird unwillkürlich zum teilnehmenden Beobachter.