
29. MÄRZ – 28. JULI 2011
Eva-Maria Fahrner-Tutsek, Norte 9, Formentera, 2010
© Eva-Maria Fahrner-Tutsek
Diesseits von Afrika
Ausstellungsort
Villa
Karl-Theodor-Str. 27
80803 München

Jens Gussek, Black Pearl II, 2009
Courtesy Alexander Tutsek-Stiftung, Foto: Hans-Joachim Becker
Die Skulpturen des Bildhauers
Jens Gussek
Jens Gussek (geb. 1964) studierte an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein in Halle (Saale) und ist dort seit 2001 als Lehrbeauftragter tätig. Mehrere Stipendien führten den Künstler in die USA. Seine teils feingliedrig, teils kompakt und archaisch gestalteten Objekte und Installationen aus Glas und Mixed Media geben poetisch seine metaphorischen Themen wieder. Islands in Love nennt er zwei zarte Schalen, die über ein schmales Band verbunden sind. Jede bewahrt ihren geheimnisvollen Inhalt.
Dinge des täglichen Lebens bis hin zu Schiffen sind bei Gussek ihrer ehemaligen Funktion beraubt. Ein Kriegsschiff aus glänzendem Metall zieht drei große blaue geblasene Glaskugeln hinter sich her und trägt den Titel „Dreams behind me“. Ein kleines Kamel aus Holz scheint eine aus schwarzen Glaskugeln aufgetürmte, riesige Pyramide fortbewegen zu wollen. Dieses tiefgründige Spiel, Gewohntes aufzubrechen und unter einem veränderten Blickwinkel zu zeigen, haftet auch den künstlerischen Fotografien von Eva-Maria Fahrner-Tutsek an.
Mit Arbeiten von:
Eva-Maria Fahrner-Tutsek
Jens Gussek

Eva-Maria Fahrner-Tutsek, El Pilar de la Mola 2, Formentera, 2007
© Eva-Maria Fahrner-Tutsek
Fotografien von
Eva-Maria Fahrner-Tutsek
Die in Diesseits von Afrika gezeigten Fotografien entstanden überwiegend in den zwei bis drei Jahren vor der Ausstellung auf den Inseln Ibiza und Formentera. Dort ist der afrikanische Kontinent nicht mehr weit. Die Fotografien zeigen verborgene Emotionen ohne das unbedingte Verlangen, Aufmerksamkeit zu erzeugen. Eva-Maria Fahrner-Tutsek zeigt in ihren Fotografien eine Welt, wie sie ist, erschafft aber eine Atmosphäre, in der das Alltägliche und Beiläufige etwas Irritierendes bekommen. Bewusst lässt sie dem Betrachter Raum.
Sie steht diesseits des Geschehens und blickt hinter den Horizont des unendlichen Meers des Lebens: Dorthin, wie sie in der Einleitung zu ihrem gleichnamigen Fotobuch schreibt, „wo sich die Geschichten erahnen lassen, die Gefühle in uns und um uns auslösen. Überall. Nicht nur auf den Inseln“.
Eva-Maria Fahrner-Tutsek (geb. 1952), begann als Schülerin mit einer alten Kodak-Box zu fotografieren. Nach dem Studium der Soziologie, Politikwissenschaft, Psychologie und Promotion war sie als Diplom-Psychologin in der Forschung am Max-Planck-Institut für Psychiatrie, an der Technischen Universität München sowie an einem privaten Forschungsinstitut tätig. Seit Gründung der Alexander Tutsek-Stiftung im Jahre 2000 ist sie deren Vorstandsvorsitzende. Die Fotografie blieb neben der Leitung und Organisation von Forschungsprojekten und wissenschaftlichen Publikationen immer eine wichtige Möglichkeit, die Welt in einer weiteren Art zu erforschen.