17. OKTOBER 2014 – 14. AUGUST 2015

Ann Wolff, Doubling (2-teilig), 2013

© Ann Wolff Collection, Foto: Pierre Wilén

Ann Wolff | Persona

Das zweite Projekt der Ausstellungsreihe Master | Meister widmete die Alexander Tutsek-Stiftung der deutsch-schwedischen Künstlerin Ann Wolff (geb. 1937). Der Schwerpunkt der Werkauswahl lag auf neuen Skulpturen, die Ann Wolff in den letzten fünf Jahren speziell für diese Ausstellung geschaffen hatte.

Gezeigt wurden auch ältere Werke sowie Pastellzeichnungen. Ann Wolff zählt zu den wichtigsten und spannendsten Künstlerinnen, die in der Kunst den Ausdrucksreichtum des Materials Glas auf eine neue Art meisterhaft nutzt. Die kontinuierliche Auseinandersetzung mit den existentiellen Fragen des Menschseins ist eine wichtige Grundlage und Triebfeder für ihr Werk.

Der Titel Persona griff das Thema der Maske auf. Im Theater der Antike sollte der Kern eines Charakters durch die vom Schauspieler getragene Maske zu erkennen sein. Diese wurde als persona bezeichnet, was sich aus dem Lateinischen personare – (durch die Maske) hindurchtönen ableiten lässt. Der psychologische Begriff der Person findet darin ebenfalls einen Ursprung. Person wird vor diesem Hintergrund interpretiert als eine „Maske” (die soziale Rolle) und etwas „dahinter“ (die eigentliche Identität), das sich durch die Maske hindurch bemerkbar macht.

Ausstellungsort
Villa
Karl-Theodor-Str. 27
80803 München

Anfahrt

Ann Wolff | PERSONA, Alexander Tutsek-Stiftung, Ausstellungsansicht Foto: Hans-Joachim Becker © Alexander Tutsek-Stiftung

Ann Wolff ging in ihren Arbeiten zum Thema der Ausstellung Fragen zum individuellen Ich und zu den verschiedenen sich im Laufe des Lebens entwickelnden Identitäten nach. Die Transparenz, die besondere Eigenschaft des Materials Glas, erlaubt ihr in den Skulpturen verschiedene Ebenen zu zeigen, bis hin zum nackten Gesicht, dem Gesicht ohne Maske. Mit dem bewussten Einsatz von Komponenten wie Positiv und Negativ, Innen und Außen, Körper und Hohlraum lotete sie das Thema Persona aus. Spiegelung und Doppelung beziehen den anderen Menschen (sowie den Betrachter) als Gegenüber zwingend mit ein. Sie reflektieren aber auch das zweite Ich – das Anders- und sich selbst Fremdsein das jeder Mensch erlebt; ein manchmal beunruhigender Teil unseres Lebens.